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Vereins-Chronik
1893 "Es fanden sich bei Kaufmann Julius Müller regelmäßig einige junge Leute ein, die sich den Namen "Klub der Liederlichen" zugezogen hatten. Diese jungen Leute gaben die Anregung, einen Turnverein zu gründen. Es wurde beschlossen, am 22. Mai 1892 eine Versammlung nach Meyer-Bahnhof einzuberufen und hier die Gründung vorzunehmen. Auf dieser Versammlung erschienen 11 junge Leute. Es wurde nun die Gründung des Männer-Turn-Vereins Scheeßel vollzogen. (...). Der erste Turnabend wurde auf den folgenden Donnerstag gesetzt und es wurde zunächst ohne Geräte geturnt. Herr Fr. Meyer, Gastwirt, erklärte sich bereit, das Geld für die notwendigen Geräte zunächst auszulegen. Im Verlauf des Sommers stieg die Zahl der Turner bereits auf über 80. Das erste Stiftungsfest fand erst im Herbst statt, weil im Sommer die Cholera herrschte. Zu diesem Fest erschien eine große Anzahl Einwohner Scheeßels und so erwarb sich der junge Verein viele Turnfreunde. Die Zukunft des Vereins war nunmehr gesichert. Im Jahre 1893 wurde ein Banner angeschafft (vgl. Abb. oben), da der Verein kein Geld hatte, fanden sich Turner, die das Banner stifteten. Herr Hinrich Meyer, Tischler, fertigte die Stange an. (...). Die Turner waren nun eine schmucke Schar, die sich sehen lassen konnte. Ende der 90er Jahre trat der Turnverein dem Gau bei und gehörte damit der großen Deutschen Turnerschaft an. Im Jahre 1899 konnte der Verein sein altes primitives Banner durch eine neue schöne Fahne, (...), ersetzen." "Es folget nun eine Reihe von Jahren, wo der Verein bald stärker, bald schwächer war, aber er konnte sich allen Widerwertigkeiten, denen er ausgesetzt war, behaupten." (In: Festzeitung zum 10. Verbands-Turnfest verbunden mit dem 30 jährigen Stiftungsfest des Männer-Turnvereins Scheeßel am 2 Juli 1922). |
1912 "Mit Eintritt des Krieges brach auch für unseren Verein eine trübe Zeit an, da fast alle Hauptturner eingezogen wurden. Es wurde die Kasse fast ganz gesprengt, da keine Beiträge mehr eingezogen wurden. Die staatlichen Zuschüsse für Jugendpflege, die der Verein bisher bezogen hatte, fielen gleich weg, sodaß sogar nicht einmal der Platz, den der Verein gepachtet hatte, gehalten werden konnte, der dann in die Hände des Vereinswirtes überging. Leider waren durch den Krieg große Verluste in den Reihen der Turner entstanden. Nicht weniger als 30 junge Männer, die dem Turnverein angehörten, sind gefallen, bezw. im Lazarett gestorben oder auch vermißt. (...) Durch diese Lücken hat selbstverständlich der Verein furchtbar gelitten, sodaß es den übriggebliebenen Vorstandsmitgliedern schwer wurde, überhaupt den Verein wieder zusammenzubringen und zu halten. Gott sei Dank ist es durch tüchtige Mitarbeit der aus dem Felde Heimgekehrten gelungen, die inzwischen ziemlich verrohte Jugend wieder in die Reihen der Turner zu ziehen und einigermaßen den Verein so zu fördern, daß er auf die heutige Leistungsfähigkeit gekommen ist. Wenn auch die alte Disziplien noch nicht wieder zu erzielen war, so ist doch der Verein ein gutes Stück weitergekommen. (...). Das 20jährige Stiftungsfest wurde unter der Leitung des Vorsitzenden Herrn Reitis im Jahre 1912 mit großem Erfolg veranstaltet. (...). Von der Feier eines 25jährigen Stiftungsfestes mußte abgesehen werden, weil der Krieg noch nicht beendet war." (In: Festzeitung zum 10. Verbands-Turnfest verbunden mit dem 30 jährigen Stiftungsfest des Männer-Turnvereins Scheeßel am 2 Juli 1922). |
um 1930 Wie der Chronik weiter oben zu entnehmen, hatte der erste Weltkrieg "(...) schwere Wunden geschlagen. Allein 5 Turnwarte und Vorturner sowie 25 Turner und Turnfreunde waren im Felde geblieben. In der ersten Zusammenkunft, schon vier Wochen nach dem Waffenstillstand, nämlich am 7. Dezember 1918, gedachten der Vorsitzende H.G. Behrens nach der Begrüßung der heimgekehrten Turner in ehrenden Worten der gefallenen Turnbrüder. Der Turnbetrieb wurde gleich wieder aufgenommen. (...). Beim Turnfest am 2. März 19?? werden schon wieder Barrenturnen und Freiübungen gezeigt. Es kommt die Inflazionszeit und bringt ungewöhnliche Schwierigkeiten. 1923 gibts nur noch einen Turnabend. Der Vereinswirt verlangt pro Abend die Kosten für 1 kwh Strom, dafür muß jeder Turner pro Abend 20 Millionen Mark mitbringen. Beitrag ab Oktober 1923 100 Milliarden Mark, Turnerinnen und Zöglinge (unter 18 Jahre, Anm. d. Verf.) sind beitragsfrei. (...)." (In: Festschrift "75 Jahre Turn-Verein Scheeßel", 21. Kreis-Turn- und Sportfest, 23.-25. Juni 1967). |
1926-1938 Badeanstalt an der Wümme "Als 1926 der Übungsbetrieb in den Behrens´schen Saal verlegt wird, gibt es wieder neuen Auftrieb im Verein. Es setzt eine stetige, gedeihliche Entwicklung ein, die jedoch gestört wird, als 1933 die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erfolgt. Einige NS-Organisationen betrachten den Verein als Konkurrenzunternehmen und schaden dem Verein sehr. Das ändert sich auch nicht, als 1936 die Deutsche Turnerschaft aufgelöst und die Vereine im NS-Reichsbund für Leibesübungen zusammengefaßt werden." (...). * * * "Jeder Turner ein Schwimmer- jeder Schwimmer ein Retter" ist schon ein alter Turnerspruch. Schwimmen gehört zu den Leibesübungen, die schon früh in der Deutschen Turnerschaft neben dem Geräteturnen gepflegt wurden. Obwohl Scheeßel an einem Fluß, der Wümme, liegt, mangelte es doch an der Gelegenheit zu einem ordnungsmäßigen Schwimmbetrieb. (...). 1926 konnte der Verein eine Wümmewiese im Stertel durch den Vorsitzenden von dem Bauer Hinrich Lüdemann erwerben und darauf eine Badeanstalt errichten. Am 21. 8. 1927 konnte die Badeanstalt mit einem gauoffenen Schwimmfest eingeweiht werden. Es ist dann noch bis Kriegsbeginn 1939 manches schöne Schwimmfest gefeiert worden. Nach dem Kriege fanden die Turner die Badeanstalt nur noch als Ruine vor." (In: Festschrift "75 Jahre Turn-Verein Scheeßel", 21. Kreis-Turn- und Sportfest, 23.-25. Juni 1967). |
Fortsetzung ist in Vorbereitung.
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(aus Rotenburger Kreiszeitung 24,03,2012)
Der TV Scheeßel ist seit Dezember 2011 im sozialen Netzwerk facebook
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Interessante Berichte aus der Presse (Verein allgemein):
⇔ | Hoffentlich kommt es nie zum Einsatz - Defibrillator Anschaffung | 21.12.2011 Rot-Kr | hier als PDF |
(Erläuterungen: Rot-Kr = Rotenburger Kreiszeitung)